Atemschutz – Leistungsabzeichen 2012

Atemschutz – Leistungsabzeichen 2012

Wo andere raus rennen, rennen wir rein – oder – Männer die durchs Feuer gehen

Atemschutzleistungsabzeichen 2012, Vohenstrauß

Das Feuerwehrleistungsabzeichen für Atemschutzgeräteträger ist einzigartig in der Oberpfalz. In keinem anderen Regierungsbezirk ist derzeitig möglich dieses Abzeichen zu erwerben. Vorbild hierfür war ein ähnlicher Wettbewerb in Österreich und soll dazu dienen das sichere Arbeiten der Atemschutzgeräteträger weiter zu schulen und ständig auf dem Laufenden zu halten. Das Abzeichen kann in den Stufen Bronze bis Gold im Zweijahresrhythmus abgelegt werden. Hierfür treffen sich Atemschutzgeräteträger aus der ganzen Oberpfalz, aber auch darüber hinaus, an einem Wochenende zentral an einem Ort um sich den verschiedenen Aufgaben zu stellen.

In diesem Jahr fand die Veranstaltung in Vohenstrauß, Landkreis Tirschenreuth statt. Am 23. + 24.03.2012 machten sich, wie schon wie vor zwei Jahren, auch Geräteträger der Feuerwehr Hahnbach auf den Weg. Im diesem Jahr stellten sich 4 Trupps, bestehend aus je zwei Geräteträgern dieser besonderen Herausforderung.

Um das Abzeichen an der Uniform tragen zu dürfen, müssen fünf Stationen erfolgreich absolviert werden. Hierfür waren im Vorfeld etliche Übungsstunden notwendig. Unter der Leitung von Michael Iberer und mit eiserner Disziplin bereiteten sich die 8 Kameraden auf die verschiedenen Übungsschwerpunkte vor. In Vohenstrauß mussten sie schließlich unter den strengen Augen der Schiedsrichter zeigen dass sie ihr Handwerk beherrschen.

 

  1. Station: Richtiges Anlegen des Atemschutzes auf Zeit

Bei dieser Station müssen die Teilnehmer, wie vor einem Echteinsatz, die für den Atemschutz erforderliche Schutzausrüstung ordnungsgemäß anlegen. Dies reicht vom Aufnehmen des Tragegestells samt Pressluftflasche, der Einsatzkurzprüfung durch den Atemschutzgeräteträger bis zum richtigen Anlegen der Atemmaske und der Flammschutzhaube. Besonderes Augenmerk wird hier auch auf die gegenseitige Kontrolle der beiden Kameraden geachtet. Im Ernstfall ist eine gute Zusammenarbeit, Rücksicht aufeinander, Hilfe und gegenseitiges Vertrauen unerlässlich. Im Ernstfall bietet nur die richtig angelegte Ausrüstung und die perfekte Handhabung dieser Schutz vor Verbrennungen oder dem Ersticken.

Um ein sicheres Vorgehen des Trupps zu gewährleisten hat in den vergangenen Jahren die Atemschutzüberwachung immer mehr an Bedeutung gewonnen. Um auch dies zu üben und auch die Kommunikation im Einsatz nach draußen sicherzustellen muss bei der Leistungsprüfung der zugewiesenen Funkkanal eingestellt und Kontakt mit der Einsatzleitstelle mittels Funk aufgenommen werden.

Jeder noch so kleine Fehler wird zur Sicherheit der Einsatzkräfte dabei von den Schiedsrichtern moniert.

 

  1. Station: Personenrettung

Nachdem die Ausrüstung angelegt wurde muss bei der zweiten Station eine vermisste Person aus dem Kellergeschoss über die Treppe gerettet werden. Hier ist als Schadenszenario das Austreten von Kohlendioxid angenommen.

Mit Rettungstuch, Handscheinwerfer und Sicherungsleine geht der Suchtrupp unter Atemschutz über das Treppenhaus hinunter in den Keller. Dort muss die vermisste Person möglichst schnell gefunden und fachgerecht an die frische Luft getragen werden. Auch hier ist ständiger Kontakt mit der Einsatzleitung über Funk zu halten.

Die Schwerpunkte dieser Übung liegen zum einen auf der Eigensicherung mittels Leine, und zum anderen auf der schonenden Rettung des Patienten. Die gerettete Person wird an einem sicheren Ort in die stabile Seitenlage gebracht und somit dem Rettungsdienst übergeben.

 

  1. Station: Innenangriff

Bei der dritten Station wird ein Brand in einem mehrstöckigen Haus simuliert. Hierbei muss der Atemschutztrupp mit Strahlrohr und einer selbstverlegten Löschwasserleitung in das 2. Obergeschoss vordringen und den dort angenommenen Zimmerbrand löschen.

Den Schwerpunkt bei dieser Übung bildet das richtige Öffnen von Türen, sowie das fachgerechte Verlegen der Schlauchleitung im Treppenraum.

 

  1. Station: Ablegen und Flaschenwechsel

Bei der vierten Station darf nach 45 Minuten endlich die 15 kg schwere Gerätschaft und vor allem die Atemmaske abgenommen werden. Anschließend ist ein Flaschenwechsel mit Geräteüberprüfung durchzuführen. Während dieser Zeit werden die Geräteträge von den Schiedsrichtern mit Fragen zur Technik des Atemschutzgerätes gelöchert um auch das technische Verständnis zu prüfen.

 

  1. Station: Fragebogen mit 20 Fragen zum Thema Atemschutz ausfüllen

Der theoretische Teil umfasst einen Fragebogen mit 20 Fragen, der von jedem der beiden Truppmitglieder richtig beantworten werden muss. Diese Fragen befassen sich neben der Gerätetechnik auch mit Einsatztaktik und anatomischen Grundkenntnissen.

 

Nach erfolgreich absolvierter Prüfung erhielten alle acht Kameraden das heiß ersehnte Abzeichen und eine Urkunde. Abgelegt wurde das Abzeichen in der Stufe Bronze von: Benedikt Bauer, Sebastian Schötz, Florian Kellner und Stefan Gericke. Der Stufe Silber stellten sich: Philipp Gebert, Michael Wiesnet, Markus Weiß und Michael Iberer