Florianstag 2015

Florianstag 2015

Hahnbach. (ibj) Gleich doppelten Grund zum Feiern gab es für die Freiwillige Feuerwehr Hahnbach. Zum einen war sie Ausrichter des Florianstags in der Marktgemeinde, zum anderen erhielt das neue Mehrzweckfahrzeug (MZF) den kirchlichen Segen.
Zum Gedenken an ihren Schutzpatron zogen die Feuerwehren aus der Gemeinde Hahnbach, zusammen mit der Nachbarwehr Ammersricht sowie der Feuerwehr Hirschau als Patenverein der Hahnbacher Wehr zur Pfarrkirche St. Jakobus, um dort das Floriansamt zu feiern. Viele Ehrengäste und die Feuerwehr-Führungskräfte des Landkreises marschierten im von den Hahnbacher Marktbläsern angeführten Zug mit.
In seiner Predigt stellte Pfarrer Dr. Christian Schulz Ideale des Feuerwehrdienstes heraus. Dieser müsse eine ständige Herausforderung sein und dürfe nicht in einer Gewöhnlichkeit abstumpfen. Zum Schutz und Hilfe in Notfällen gelte es für Feuerwehrleute außergewöhnlich zu sein, auch im christlichen Leben. Menschen vor Not und Gefahr zu schützen und ihr Hab und Gut vor Schaden zu bewahren, sei das hohe Ziel der Feuerwehr. Auch im Bereich des Christseins müsse jeder ein klares Ziel im Herzen tragen, in allen Gedanken und Sinnen. Jede Tätigkeit sei im Geiste Jesu zu gestalten. So wie das Kommando „Wasser Marsch“ nutzlos verhallen würde, wenn die Schlauchleitungen nicht mit Wasser gefüllt sind, könne auch christlicher Glaube nur mit erfülltem Leben gelingen.
Nach dem Gottesdienst marschierte der Festzug in Begleitung von 17 Fahnen zum Feuerwehrgerätehaus, wo das neue Einsatzfahrzeug den kirchlichen Segen erhielt. Kommandant Michael Iberer erinnerte beim Festakt an die Chronologie bis zur Beschaffung des Fahrzeugs. Es sei Bestandteil eines vom Gemeinderat beschlossenen Fahrzeugskonzepts und bilde einen wichtigen Stützpfeiler der Hahnbacher Wehr. Neben Mannschafts- und Gerätetransport sei es auch Anlaufpunkt für eine kleine Einsatzleitung.
Bürgermeister Bernhard Lindner bezeichnete die Fahrzeugsegnung als wesentlichen Bestandteil im Rettungswesen. Es gehe um die Verantwortung eines jeden Aktiven für seinen Einsatz zu trainieren, für die Kommune als Ausrüster der Wehren und um ein gesundes Gottvertrauen. In der kirchlichen Segnung finde es seine finale Rückversicherung. Die Anwesenheit aller Gemeindewehren bestätige das freundschaftliche und professionelle Miteinander. Davon zeuge auch die Kostenbeteiligung des Feuerwehrvereins Hahnbach und die Vereinbarung, das MZF allen Gemeindewehren für Ausbildungszwecke zu überlassen. Die Kommune sei darauf besonders stolz.
Kreisbrandrat Fredi Weiß äußerte seine Hochachtung für alle, die sich im Dienst am Nächsten einbringen. Die Aufgaben und Anforderungen an die Feuerwehr hätten sich in den letzten Jahren massiv verändert. Nur mehr ein Drittel seien Brandeinsätze. Deshalb haben sich auch die Anforderungen an die Ausbildung und die Gerätschaften entsprechend geändert. Für die Weitsicht der Marktgemeinde im Beschaffungswesen bedankte er sich.
Ein Frühschoppen zur Musik der Hahnbacher Marktbläser rundete den Festakt ab.
Ganz im Zeichen von Fahrzeugvorführungen, Geräteschau und Einsatzdemonstrationen stand der „Tag der offenen Tür“ am Nachmittag. So waren in der Herbert-Falk-Straße die Hahnbacher Einsatzfahrzeuge, das Hilfeleistungsfahrzeug HLF-20 der FFW Rosenberg, die Drehleiter DLK 23/12 der FFW Hirschau und Einsatzfahrzeuge der Ortsgruppe des BRK zur Besichtigung aufgestellt. Bei der Verkehrswacht Amberg konnte man sich an einem Reaktionstestgerät ausprobieren sowie mit einer sogenannten Rauschbrille sein Verhalten unter Alkoholeinfluss simuliert nachvollziehen. In einer Schauübung wurde ein Löschangriff in höheren Stockwerken gezeigt. Große Aufmerksamkeit erweckte die Vorführung, bei der die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des Rettungssatzes dargestellt wurden. Dabei wurde sehr realitätsbezogen die Bergung einer im Auto eingeklemmten Person gezeigt.

Das neue Fahrzeug vom Typ Ford Transit FT 350 L hat bei acht Sitzplätzen einen 140 PS starken Dieselmotor. Als Beladung hat es Kleinlöschgerät, Sperrwerkzeug, Spalthammer, Werkzeug, Bolzenschneider, Besprechungsstisch, Durchsagefunktion und Universal-Brechwerkzeug.
Im Wesentlichen soll es als Einsatzleit- und Führungsfahrzeug, zum Mannschaftstransport, bei Kleineinsätzen, zur Verkehrsregelung bei Veranstaltungen und für Besorgungsfahrten verwendet werden.
Die Kosten betragen insgesamt rund 52.000 Euro. Nach Abzug der Zuschüsse und dem Erlös aus dem Verkauf des Altfahrzeugs verbleiben der Marktgemeinde rund 25.000 Euro.

Mit der Fahrzeugschlüsselübergabe durch Bürgermeister Bernhard Lindner (links) und Altbürgermeister Hans Kummert (3. von links) an Kommandant Michael Iberer (2. von links) und der Segnung durch Pfarrer Dr. Christian Schulz (rechts) wurde das neue Mehrzweckfahrzeug offiziell in den Dienst gestellt.

Von 17 Fahnen der teilnehmenden Feuerwehren und Vereine wurde der Festakt in der Herbert-Falk-Straße eingerahmt.

Die Auswirkungen bei einem falschen Vorgehen bei einem Fettbrand wurden eindrucksvoll demonstriert